Die Frage, ob es bewohnte Welten außerhalb unserer Erde und unseres Sonnensystems gibt, haben sich wohl Menschen schon immer beim Anblick des nächtlichen Sternenhimmels gestellt. Aber erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat man Methoden und empfindliche Instrumente entwickelt, um die Suche nach extrasolaren Planeten mit Aussicht auf Erfolg zu beginnen. 1995 wurde der erste Planet um einen sonnenähnlichen Stern außerhalb unseres Sonnensystems gefunden, eine Entdeckung, für die 2019 der Nobelpreis vergeben wurde.
Künstlerische Darstellung des Planetensystems um den Zwergstern Trappist-1, der von sieben Gesteinsplaneten umkreist wird. Der Radius dieser Planeten entspricht etwa dem Erdradius. Drei dieser Planeten bewegen sich in der habitablen Zone des Sterns. (© NASA/JPL-Caltech)
Die Zahl der entdeckten Planeten hat sich seither drastisch auf rund 5600 Exoplaneten erhöht (Stand Februar 2024). Erstaunlich ist aber nicht die Anzahl an sich, sondern die Verschiedenartigkeit dieser neu entdeckten Himmelskörper. Die Klassifikation von Gesteinsplaneten und Gasplaneten, die wir aus unserem Sonnensystem kennen, reicht nicht mehr aus: heiße Jupiter, Minigasplaneten, Sub-Neptune und Supererden sind Gruppierungen, die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte herausgebildet haben. Die Frage nach einer zweiten Erde, die in den Medien immer wieder gestellt wird, steht in einem größeren Zusammenhang: Wie bilden und entwickeln sich Planeten und Planetensysteme? Sind unser Sonnensystem und unsere Erde einzigartig? Was macht einen Planeten zu einem lebensfreundlichen Ort?