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Nach der Sonne ist der Mond der auffallendste und nicht zuletzt für die Kulturgeschichte des Menschen auch der wichtigste Himmelskörper. Die Mondphasen mit dem „monatlich“ wiederkehrenden Vollmond dienten seit Menschengedenken als Maß für den Gang der Jahreszeiten und bildeten die Grundlage für geplantes landwirtschaftliches Handeln und der Beobachtung von Gesetzmäßigkeiten in der Natur. In vielen Kulturen und Sprachen ist der Mond weiblichen Geschlechts, weil mit ihm Eigenschaften wie Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht werden. Unregelmäßig auftretende, durch den Umlauf des Mondes um die Erde bedingte Sonnen- und Mondfinsternisse übten eine starke mythologische Wirkung auf unsere Vorfahren aus.

Bei Betrachtung der Oberfläche des Mondes fallen zwei deutlich unterschiedliche Gebiete auf: Zum einen das helle Hochland, das über 80 Prozent einnimmt, und zum anderen die dunkleren Maregebiete, die knapp 20 Prozent ausmachen. Das Hochland besteht aus kalzium- und aluminiumreichen Feldspäten, einer auch auf der Erde weit verbreiteten Mineralgruppe. Die Mare hingegen bestehen aus dunklen vulkanischen Gesteinen. Das Hochland ist auch mit wesentlich mehr Einschlagskratern übersät, woraus sich ein höheres Alter dieser Oberflächeneinheiten ableiten lässt. Mithilfe spektraler Messungen aus dem Mondorbit und mit Teleskopen konnte die mineralogische bzw. geochemische Zusammensetzung der gesamten Mondkruste bestimmt werden.

Vermutlich entstand der Erdbegleiter, als vor 4,4 bis 4,5 Milliarden Jahren ein planetarer Körper etwa von der Größe des Mars mit der noch jungen, aber schon in Kruste, Mantel und Kern differenzierten Erde kollidierte. Dabei schmolzen und verdampften große Mengen des Erdmantels und wurden ins All geschleudert. Dieses Material rekondensierte und sammelte sich in einem Ring um den Äquator der Erde. Durch Akkretion (also gravitationsbedingtes Aufsammeln von Materie) der Teilchen in dieser Scheibe aus Staub und Gesteinspartikeln entstand und wuchs der Mond in wenigen Millionen Jahren zu seiner heutigen Größe.

Nach dem Ende der Apollo-Ära mit sechs geglückten Mondlandungen zwischen 1969 und 1972, die vor allem bei den drei mehrtägigen, mobilen J-Missionen Apollo 15, 16 und 17 eine enorme Menge an Messdaten, Fotos und vor allem etwa 300 der insgesamt fast 400 Kilogramm an Gesteins- und Mondstaubproben geliefert hatten, folgten zwei Jahrzehnte intensiver Auswertung der Missionsergebnisse.

Überblick über die wichtigsten Fakten zum Mond.