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Computersimulierte globale Ansicht der Venus auf der Grundlage der Radardaten von Magellan (© NASA/JPL)

Von der Sonne aus gesehen ist die Venus der zweite Planet und der nächste Planet zur Erde. Der mittlere Bahnabstand der beiden Planeten beträgt nur rund 41 Millionen Kilometer. Nach Sonne und Mond ist die Venus der hellste Himmelskörper, denn aufgrund ihrer Sonnennähe und der stets geschlossenen Wolkendecke ist der Anteil an reflektiertem Sonnenlicht besonders hoch. Bis zu vier Stunden vor Sonnenauf- bzw. nach Sonnenuntergang kann man den Planeten oft schon in der Dämmerung sehr gut beobachten. Deshalb wird die Venus auch gern als Morgen- bzw. Abendstern bezeichnet. Mit einem Durchmesser von 12.100 Kilometern ist der Planet fast genauso groß wie die Erde, tatsächlich hat er sogar die größte Landoberfläche aller Planeten und Monde. Seine Masse beträgt 87 Prozent der Erdmasse.

Weiterlesen: Die Venus

Artemis Chasma, die größte Corona auf der Venus mit einem Durchmesser von 2100 Kilometern. (© NASA/JPL)

Venus hat eine sehr komplexe Landschaft. Siebzig Prozent der Oberfläche bestehen aus ausgedehnten Tiefebenen, den Regiones. Ein weiteres Fünftel der Oberfläche bilden bis zu zwei Kilometer tiefe Senken. Die restlichen zehn Prozent werden von zwei kontinentartigen Hochländern, sogenannte Terrae, gebildet: zum einen Ishtar Terra im Norden mit den elf Kilometer hohen Maxwell Montes, sowie Aphrodite Terra in der Äquatorgegend. In Aphrodite Terra liegt auch ein riesiges Tal, Diana Chasma, mit einer Tiefe von zwei Kilometern, einer Breite von 100 Kilometern und mehreren hundert Kilometern Länge. Dieses Tal ist wahrscheinlich tektonischen Ursprungs, wurde also durch Spannungen in der Kruste aufgerissen. Ein großes vulkanisches Gebiet ist die bis zu vier Kilometer hohe Beta Regio.

Weiterlesen: Die Oberfläche der Venus

Drei ungewöhnliche Vulkane in den Ebenen von Guinevere Planitia (© NASA/JPL)

Die Atmosphäre der Venus ist rund 90-mal dichter als die der Erde. Die mittlere Oberflächentemperatur beträgt bei Tag und Nacht etwa 470 Grad Celsius. Der Atmosphärendruck am Boden beträgt 93 bar, entsprechend dem Druck, der in irdischen Ozeanen in ca. 900 Meter Wassertiefe herrscht. Die Troposphäre des Planeten, also die Region, in der sich das Wetter abspielt, reicht bis in eine Höhe von 100 Kilometern (Erde: 15 Kilometer).

Weiterlesen: Die Atmosphäre der Venus

Perspektivische Ansicht des acht Kilometer hohen Vulkans Maat Mons. (© NASA/JPL)

Trotz fast identischer Größe entwickelten sich beide Planeten extrem unterschiedlich. Die Ursache hierfür liegt wahrscheinlich in dem größeren Abstand der Erde zur Sonne, ist aber noch nicht gänzlich verstanden. Beide Körper hatten zu Beginn des Sonnensystems etwa gleichgroße Anteile an flüchtigen Elementen wie beispielsweise Wasserstoff und Kohlenstoff. Auf beiden Planeten wurde Wasser durch vulkanische Prozesse an die Oberfläche transportiert. Ein geringerer Anteil an Wasser stammt von Kometen und Asteroiden, die in der ersten Milliarde Jahren in sehr viel größerer Zahl als heute auf beide Planeten stürzten.

Weiterlesen: Warum nahm die Venus eine andere Entwicklung?

Computersimulierte globale Ansicht der Venus mit farbkodierter Höhe auf Grundlage der Radardaten von Magellan. (© NASA/USGS)

Überblick über die wichtigsten Daten zur Venus.

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