Saturn ist mit einem Radius von etwa 60.000 Kilometern der zweitgrößte Planet in unserem Sonnensystem. Er ist der am weitesten entfernte, noch mit dem bloßen Auge sichtbare Planet und galt bis zur Entdeckung seines nächsten Nachbarn Uranus im Jahr 1781 als äußerster Planet. Seit der Erfindung des Fernrohrs beobachtet man um Saturn ein auffallendes Ringsystem, weswegen Saturn auch „Ringplanet“ genannt wird. Saturn ist etwa doppelt so weit wie Jupiter von der Sonne entfernt und benötigt für einen Umlauf knapp 30 Jahre. Alle 20 Jahre stehen Jupiter und Saturn, von der Erde aus betrachtet, recht nahe beieinander und bilden dann eine besonders markante Konstellation am Nachthimmel – eine solche Begegnung der beiden Planeten dient auch als eine mögliche Erklärung für den berühmten „Stern“ von Bethlehem.
Globale Ansicht des Saturns mit seinem größten Mond Titan in Echtfarben. Blick auf die beleuchtete Seite des Saturns in Höhe der Ringebene mit einem Schatten der Ringe auf der südlichen Saturnhemisphäre. (© NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)
Mit der Gravitationskraft von 95 Erdmassen ist Saturn genau wie Jupiter in der Lage, Kometen von ihrer Bahn abzulenken und in seine „Saturnfamilie“ einzufangen, in ähnlicher Weise wie die Kometen der Jupiterfamilie. Sein innerer Aufbau ähnelt dem Jupiters. Vermutlich reicht die äußere, relativ leichte Wasserstoff-Helium-Hülle aber sehr viel tiefer, wofür auch die geringe Dichte von weniger als 700 kg/m3 spricht, was bedeutet, dass Saturn sogar leichter ist als Wasser, und in einem hypothetischen riesigen Wasserbecken wie ein „Eisberg“ schwimmen würde. An der Wolkenobergrenze ist die Schwerkraft nur geringfügig größer als auf der Erde. Da Saturn sehr rasch rotiert – eine Umdrehung dauert nur rund zehneinhalb Stunden – und von allen Planeten die niedrigste mittlere Dichte aufweist, ist bei ihm die Abplattung mit etwa zehn Prozent besonders stark ausgeprägt und schon in einem kleinen Teleskop zu erkennen.
Die Windgeschwindigkeiten in der Äquatorzone können 500 Meter pro Sekunde erreichen (1800 km/h). Seit 1876 beobachten Astronomen gut alle 30 Jahre in der nördlichen Saturnhemisphäre das Auftreten eines Wirbelsturms, der als „Großer Weißer Fleck“ in die Literatur eingegangen ist und ein jahreszeitlich bedingtes Phänomen ist. Wie Jupiter strahlt der Planetenkörper mehr Wärme ab als er von der Sonne empfängt, was bei beiden Planeten nicht vollständig verstanden ist.