Die Planeten und Zwergplaneten unseres Sonnensystems haben zusammen 293 (Stand Februar 2024) bekannte Monde oder Trabanten. Diese weisen sehr unterschiedliche Größen auf, von kleinen Gesteins- und Eisbrocken bis hin zu planetaren Körpern wie Ganymed, Callisto, Io und Titan, die größer als der Erdmond sind. Mindestens 19 dieser Monde haben Kugelgestalt.
Monde in unserem Sonnensystem (© NASA)
Viele Trabanten wurden erst mit Hilfe von Raumsonden entdeckt. Nur einer von ihnen, der Saturnmond Titan, besitzt eine dichte Atmosphäre, und nur die Jupitermonde Europa, Ganymed und Callisto haben bekannte Magnetfelder, wobei die Felder durch die variable Magnetfeldstärke des rasch rotierenden Jupiters induziert werden. Ganymed weist zusätzlich ein Magnetfeld auf, das wie das der Erde tief im Inneren des Körpers erzeugt wird. Unter den gefrorenen Eisdecken der Jupitermonde Europa, Ganymed und Callisto vermutet man Ozeane. Insbesondere die vorstehend erwähnten induzierten Magnetfelder weisen auf die Existenz von satellitenweiten Ozeanen hin. Man benötigt zur Erklärung der induzierten Felder eine oberflächennahe, elektrisch leitende Schicht, die am besten durch mit Elektrolyten angereichertes Wasser erklärt werden kann. Bilder der Oberflächen von Europa und Ganymed zeigen tektonische Bewegungen in den Eiskrusten, die in (indirektem) Zusammenhang mit den Ozeanen stehen könnten. Eine entscheidende Rolle für die Aufrechterhaltung verborgener Ozeane und oberflächennaher vulkanischer Aktivität kommt der Erwärmung des Satelliteninneren durch Gezeiten zusätzlich zur radioaktiven Zerfallswärme der Gesteinskomponente zu. Der in etwa erdmondgroße Jupitermond Io ist beispielsweise aufgrund seiner Nähe zu dem massereichen Gasriesen Jupiter und der gravitativen Wechselwirkung mit den benachbarten Monden Europa und Ganymed enormen Gezeitenkräften unterworfen, so dass er gegenwärtig annähernd das Zwanzigfache der Wärme der wesentlich größeren Erde abgibt und deshalb auch der vulkanisch aktivste Körper im Sonnensystem ist. Während die Monde der Riesenplaneten wahrscheinlich wie ein kleines Planetensystem um den zentralen Körper entstanden sind, handelt es sich bei anderen Monden um möglicherweise eingefangene Trabanten. So könnte es sich bei den beiden Marsmonden Phobos und Deimos um Trümmerreste aus einem Asteroideneinschlag auf der Marsoberfläche handeln, oder um Asteroiden, die von der Anziehungskraft des Planeten eingefangen wurden. Der Saturnmond Phoebe und der Neptunmond Triton sind wahrscheinlich Körper aus den ferneren Zonen des Sonnensystems, die durch die Schwerkraft auf Bahnen um die Planeten gelenkt wurden.