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Da die Helligkeit an der Sichtbarkeitsgrenze des bloßen Auges liegt, ist Uranus als siebter Planet des Sonnensystems vermutlich schon vor seiner Entdeckung durch William Herschel im Jahr 1781 am Nachthimmel gesehen worden.

Uranus, aufgenommen von Voyager 2 im Jahr 1986. (© NASA/JPL-Caltech)Uranus, aufgenommen von Voyager 2 im Jahr 1986. (© NASA/JPL-Caltech)

Uranus hat fünf größere Monde, die Miranda, Ariel, Umbriel, Oberon, Titania heißen und die den Planeten in der Äquatorialebene umlaufen. Ein zunächst aus fünf Einzelringen bestehendes Ringsystem wurde bei einer Sternbedeckung im Jahr 1977 mithilfe eines Teleskops am Bord des Kuiper Airborne Observatory entdeckt. Dabei machten sich die extrem dunklen Ringe durch kurzzeitige scheinbare Helligkeitsschwankungen des Hintergrundsterns bemerkbar. Die Raumsonde Voyager 2 passierte das Uranussystem im Januar 1986 und übertrug eindrucksvolle Bilder zur Erde, die Uranus als blau-grünlich leuchtende Kugel ohne ausgeprägte Wolkenbänder und atmosphärische Strukturen zeigten. Neuere erdgebundene Beobachtungen mit den Keck- und Gemini-Teleskopen auf Hawaii zeigen hingegen zahlreiche zonale Bänder und Wolken sowie eine asymmetrische Verteilung zwischen Nord- und Südhalbkugel, welche möglicherweise saisonalen Variationen unterliegt.

Uranus ist etwa 20-mal weiter von der Sonne entfernt als die Erde, benötigt 84 Jahre für einen Umlauf um die Sonne und rotiert in 17,3 Stunden einmal um seine Achse. Der Planet hat ein relativ starkes, asymmetrisches Magnetfeld, das 60 Grad gegenüber der Rotationsachse geneigt ist. Da die Rotationsachse des Planeten selbst fast parallel zur Bahnebene liegt, „rollt“ der Planet gewissermaßen auf seiner Bahn um die Sonne und ist somit recht ungewöhnlichen jahreszeitlichen Schwankungen der Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Vermutlich kam es in der Frühzeit des Sonnensystems zu einer heftigen Kollision zwischen Uranus und einem massereichen Körper, die zur starken Neigung der Rotationsachse gegenüber der Bahnebene des Planeten führte.