Callisto, der äußerste der vier Galileischen Monde, hat einen Durchmesser von 4819 Kilometern und ist damit nur wenig kleiner als der Planet Merkur. Er hat mit 1834 kg/m3 die niedrigste mittlere Dichte der vier großen Jupitermonde. Zusammen mit seinem großen Durchmesser deutet das darauf hin, dass auch Callisto große Mengen an Wassereis enthält.
Das alte Multiringbecken Asgard auf Callisto. (© NASA/JPL)
Auf der geologisch nur wenig entwickelten Oberfläche gibt es mehr Krater als auf den anderen drei Galileischen Monden. So blieben einige große, sehr alte Einschlagsbecken erhalten. Häufig sind diese von mehreren konzentrischen und furchenförmigen Ringwällen umgeben. Valhalla ist mit einem Gesamtdurchmesser aller „Ringe“ von 4500 Kilometern das größte dieser Becken. In Bildern mit hoher Auflösung erkennt man überall auf der Oberfläche Callistos eine dunkle, pulverartige Deckschicht. Sie entstand möglicherweise durch einen Abtragungsprozess, wobei leichtflüchtigere Bestandteile der Eiskruste Callistos, z.B. gefrorenes Kohlendioxid, durch die Sonneneinstrahlung verdampften, so dass sich ein dunklerer Rückstand aus anderen Bestandteilen wie Kohlenstoffverbindungen oder Silikaten auf der Oberfläche anreichern konnte. Eine alternative Hypothese nimmt an, dass Material einer ehemals viel größeren Population von äußeren (sogenannten irregulären) Monden auf Callisto herabgeregnet ist und eine Deckschicht von dutzenden Metern Mächtigkeit erzeugt hat. Bei Callisto handelt es sich heute um einen geologisch inaktiven Körper. Magnetfeldmessungen der Raumsonde Galileo lassen jedoch die Interpretation zu, dass auch unter der Eiskruste von Callisto wie bei den beiden anderen großen Eismonden Ozeane existieren könnten. Im Vergleich zu Europas Ozean lägen diese jedoch deutlich tiefer unterhalb einer Eisschicht von etwa 100 Kilometern.
Die NASA Raumsonde Juno führte innerhalb ihrer verlängerten Missionsphase zwischen Juni 2021 und Februar 2024 einen Ganymed-Vorbeiflug in 1038 km Höhe durch, einen Europa-Vorbeiflug in 352 km Höhe, sowie vier Io-Vorbeiflüge, zwei davon in einer Höhe von 1500 km. Juno wird voraussichtlich bis zum September 2025 Daten im Jupitersystem sammeln. Dabei steht vor allem die Magnetosphäre Jupiters im Vordergrund. Weitere nahe Vorbeiflüge an den Monden wird es nicht geben.