Zum Inhalt springen Zur Navigation springen
Zeige Navigation

Hyperion ist ein unregelmäßig geformter triaxialer Körper mit den Ausmaßen 410 × 260 × 220 Kilometern. Er wurde im Jahr 1848 von den Astronomen William Lassell und – unabhängig davon – William C. Bond und seinem Sohn George P. Bond entdeckt. Hyperion rotiert chaotisch; das heißt die Richtung, in die der Nordpol weist, ändert sich ständig in relativ kurzen Zeiträumen und ist nicht vorhersagbar. Seine mittlere Dichte ist mit 570 kg/m3 die niedrigste der neun großen Saturnmonde. Er ist dicht mit Kratern bedeckt, die sich bei Einschlägen in diesem porösen Körper gebildet haben und ihm das Aussehen eines Schwammes verleihen. Dunkles, spektral rötliches, kohlenstoffhaltiges Material hat sich in Senken und auf Kraterböden abgelagert.

Die Saturnmonde Iapetus (links), Hyperion (rechts oben) und Phoebe (rechts unten), nicht maßstäblich. (© NASA/JPL/Space Science Institute)Die Saturnmonde Iapetus (links), Hyperion (rechts oben) und Phoebe (rechts unten), nicht maßstäblich. (© NASA/JPL/Space Science Institute)

Iapetus ist mit einem Durchmesser von 1471 Kilometern nach Titan und Rhea der drittgrößte Saturnmond. Seit der Entdeckung durch Cassini im Jahr 1671 war bekannt, dass er zwei extrem unterschiedlich helle Hemisphären aufweist: Die in Richtung der Bahnbewegung gelegene ist extrem dunkel, während die der Bahnbewegung abgewandte Hemisphäre und die Polregionen eine mit den anderen Saturnmonden vergleichbare Helligkeit aufweisen. Die Cassini-Bilddaten zeigen, dass beide Hemisphären sehr dicht mit Kratern besetzt sind, überdies eine vergleichsweise hohe Anzahl sehr großer Einschlagsbecken enthalten. Die Oberfläche dürfte somit älter als die der übrigen Saturnmonde sein. Besonders auffallend ist ein bis zu 20 Kilometer hoher Bergrücken, der den Mond entlang seines Äquators auf der Hälfte seines Umfangs umgibt. An manchen Stellen ist er unterbrochen und besteht aus einzelnen Bergen oder Massiven. Seine Entstehung ist noch ungeklärt. Eine Theorie besagt, dass der Bergrücken das Ergebnis von tektonischen Deformationen ist, eine andere schlägt die Ablagerung von Material eines ehemaligen Rings um Iapetus als Ursache vor.

Phoebe (219 × 204 Kilometer) umkreist Saturn in fast 13 Millionen Kilometern Entfernung und ist der am weitesten entfernte der neun größeren Monde. Er kreist in umgekehrter Richtung wie die anderen Monde, d.h. von Norden gesehen im Uhrzeigersinn, um Saturn. Diese Tatsache, sowie die gemessen an der geringen Größe dieses Mondes vergleichsweise hohe Dichte von 1630 kg/m3 und seine Oberflächeneigenschaften lassen vermuten, dass Phoebe nicht wie die anderen Monde gemeinsam mit Saturn entstanden ist, sondern ein Kleinkörper ist, der aus dem Kuipergürtel jenseits des Neptun stammt und von der Schwerkraft des Saturn auf seine retrograde Umlaufbahn um den Planeten gezwungen wurde.

Phoebe ist der größte von insgesamt 122 bekannten äußeren oder „irregulären“ Saturnmonden. Die anderen „Saturnian Irregulars“ sind kleiner als 40 Kilometer, zumeist sogar nur wenige Kilometer groß. 100 davon bewegen sich wie Phoebe auf einer retrograden Bahn. Manche entfernen sich dabei zeitweise mehr als 40 Millionen Kilometer von Saturn, und viele benötigen für eine Saturnumkreisung über tausend Tage. Die größten irregulären Saturnmonde nach Phoebe wurden im Jahr 2000 entdeckt und heißen Siarnaq, Albiorix, Paaliaq, Ymir, Kiviuq, Tarvos und Ijiraq. Zuletzt wurden im Mai 2023 63 Neuentdeckungen mitgeteilt. Die Cassini-Raumsonde hat zwischen 2010 und 2017 Rotationsperioden von 25 der damals bekannten 38 irregulären Saturnmonde gemessen.