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Astronomische Beobachtungen zeigen, dass viele junge Sterne von solchen Gas- und Staubscheiben umgeben sind. Deshalb ist die Vermutung begründet, dass Planeten auch bei anderen Sternen als Folge ähnlicher Prozesse, wie sie zur Planetenentstehung in unserem eigenen Sonnensystem geführt haben, entstehen oder entstanden sind. Weil es sich bei den TNOs um Körper handelt, die nahezu unveränderte Überbleibsel aus der Frühgeschichte unseres Sonnensystems sind, haben sie eine große Bedeutung für die Planetenforschung. Ihre Untersuchung ermöglicht wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse über das universelle Phänomen der Planetenentstehung.

Künstlerische Darstellung eines Kuipergürtel-Objektes, im Hintergrund die Sonne. (© NASA, ESA, and G. Bacon (STScI))Künstlerische Darstellung eines Kuipergürtel-Objektes, im Hintergrund die Sonne. (© NASA, ESA, and G. Bacon (STScI))Ein weiterer Grund für das starke wissenschaftliche Interesse an den TNOs ist die Vermutung, dass auch die kurzperiodischen Kometen aus dem Kuipergürtel stammen. Die Umlaufbahnen von TNOs können sich unter dem Einfluss von Neptun und anderen äußeren Planeten ändern. Auf diese Weise findet gelegentlich ein TNO den Weg ins innere Sonnensystem. Bei seiner Annäherung an die Sonne und der dadurch folgenden Erwärmung des Objekts verdampft ein Teil des eisigen Materials. Dadurch entsteht eine Koma und meist auch ein Schweif. So verwandelt sich ein TNO in einen Kometen.

Der Kuipergürtel ist nicht mit der Oortschen Wolke zu verwechseln, einem riesigen Kometenreservoir, welches das Sonnensystem wie eine Kugel umhüllt und Billionen von eisigen Körpern enthalten soll. Dort dürften die langperiodischen Kometen ihren Ursprung haben. Die Oortsche Wolke beginnt weit außerhalb des Kuipergürtels und reicht bis zu einer Entfernung von der Sonne von mehr als einem Lichtjahr. Im Gegensatz zum Kuipergürtel ist allerdings die Existenz der Oortschen Wolke noch nicht durch direkte Beobachtungen bewiesen.